Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Damit rückt nicht nur die Weihnachtszeit näher sondern auch die Zeit der Rechnungen – hurra… Einer der Klassiker: die KfZ-Haftpflicht, bis Ende November ist noch Zeit zum Wechseln. Nicht umsonst läuft gerade viel Werbung der Versicherungsgesellschaften zu diesem Thema. Da ich mittlerweile mit den Prozenten recht weit unten bin, lohnt sich bei meiner derzeitigen, recht preiswerten Versicherung ein Wechsel wohl kaum. Aber ich sollte mal für andere schauen…
Also ab ins Internet und mal einige Versicherungsvergleiche angestellt. Ich muß gestehen, die Sache ist verwirrend. Ich wechsle beim Strom und auch beim Gas. Dabei gibt es kein Problem: Spannung ist 230V~, Strom und Spannung haben 50Hz, Gas ist Gas – egal, bei welchem Anbieter. Strom und Gas kommen weiterhin da her, wo sie die letzten Jahre her kamen – die Versorger verrechnen das nur untereinander, wenn jemand den Anbieter wechselt. Das Einzige was passieren kann, wenn ein Wechsel nicht klappt oder ein Anbieter pleite macht: beim örtlichen Versorger rutscht man in die (teure) Grundversorgung. Ein Abschalten/Abklemmen ist aber (so lange Rechnungen bezahlt werden) praktisch nicht möglich. Bei Versicherungen sieht es da anders aus, hier gibt es Unterschiede: mit oder ohne “Mallorca-Police”, freie Werkstattwahl oder nicht, Höhe der Deckungssummen, Berater in der Nähe oder alles online bzw. per Telefon u.v.m.
Jetzt habe ich bei 2 Vergleichsportalen einen kleinen “Vergleich” gestartet. Ist natürlich nicht repräsentativ und auch nicht aussagekräftig. Mit guten Testergebnissen werben jedenfalls beide…. also brav ein paar mehr oder weniger reelle Daten eingegeben. Wissen wollen die Vergleichsportale eine Menge – und ich habe Zweifel, dass das so alles für die Prämienermittlung nötig ist. Statt eines konkreten Berufes und des Arbeitgebers, würde es evtl. genügen, anzugeben, ob man den Tarif für den öffentlichen Dienst beanspruchen kann. Ist es wirklich nötig, anzugeben, ob/dass man eine Haus hat oder genügt. evtl. die Aussage, dass das Fahrzeug auf einem abgeschlossenem Grundstück steht? Zum Glück kann man öfter “andere” o.ä. eingeben.
Was auf den ersten Blick seltsam war: der derzeitige Versicherer konnte zwar aus einem Menü ausgewählt werden – tauchte bei den Ergebnissen aber nicht auf. Dabei gehörte er letztlich eigentlich mit zu den günstigeren Anbietern. Kann natürlich sein, dass nicht jeder Versicherer seine Daten weiter gibt. Kann auch sein, dass die Vergleichsportale Provision für Wechselkunden kassieren – schließlich kann man über diese Portale auch gleich einen der günstigen Versicherer auswählen. Kann auch sein, dass die von mir angegebenen Versicherer einfach zu klein waren – dem Portal bekannt war er jedenfalls…..
Hätte nicht bereits ein Angebot des bisherigen Versicherers vorgelegen, hätte man also nicht gewußt, dass dieser eigentlich recht günstig ist. In dem Fall, für den ich mich kundig machte, lohnte ein Wechsel jedenfalls nicht. Die Ersparnis war zu gering, der Vertreter saß um die Ecke und konnte schon des öfteren individuelle Angebote machen. In anderen Fällen kann das natürlich ganz anders aussehen, die Preisunterschiede scheinen gewaltig zu sein: in einem Fall mit 61 Anbietern gingen die Preise von 200€ bis 440€ bei den gleichen Angaben! Man sollte also bei mehreren Portalen vergleichen und auch mal bei der eigenen Versicherung nachfragen, ob sich was machen läßt – oft findet man da auch noch Mittel und Wege. Und wer feststellt, dass er wirklich zu viel bezahlt – der wechselt eben wirklich.