Kaum habe ich in diesem Artikel erwähnt, dass es Nokia noch gibt, da muß ich mich wohl fragen, ob die Betonung mehr auf “noch” oder “gibt’s” liegt. Gestern Abend kamen ja ein paar Tickermeldungen, das einige Standorte geschlossen werden.
Im Spiegel Artikel heißt es dazu, dass weltweit Tausende Stellen gestrichen werden. Im eigentlichen Artikel ist dann aber nur von Rumänien die Rede. Auch bei Heise nimmt man sich des Themas in diesem Artikel kurz an. Hat das nun was zu bedeuten?
Eigentlich macht immer irgendwer irgendwo irgendwas zu, meist hört man nur nichts davon. Auf Nokia hat man sich z.Z. aber einfach eingeschossen. Gut geht es Nokia gewiss nicht und auch ich habe so meine Probleme mit dem Anna-Update. Vielleicht haben ja die Verschwörungstheoretiker Recht, die vermuten, dass der aktuelle Nokia Chef Elopp von Microssoft “eingeschleust” wurde, um Nokia zu übernehmen. Schließlich hat der einige Zeit für Microsoft gearbeitet und kam von dort zu Nokia. Unter seiner Regie fiel die Entscheidung, zukünftig nicht mehr auf Symbian sondern auf Windows Phone als Betriebssystem für Smartphones zu setzen – das Betriebssystem mit der geringsten Verbreitung. Gerüchte besagen, dass Microsoft mehr Geld mit dem Verkauf von Lizenzen an Android und Apple einnimmt, als mit dem eigenen Handy-Betriebssystem. Ob die Schließungen nun also vom “endgültigen” Niedergang künden – wer weiß, schlauer ist man erst hinterher….
In Rumänien wird nun übrigens das Werk geschlossen, das eröffnet wurde, als man das Nokia-Werk in Bochum dicht machte. Schadenfreude ist trotzdem wohl fehl am Platz.
Bei der Schließung des Bochumer war ich zunächst auch empört, erbost -wie auch immer man das nennen soll. Viele haben damals mit Boykott gedroht. Nun wird die jetzige Schwäche von Nokia nicht an diesen Boykotts liegen sondern einfach daran, dass man einfach den Smartphone-Trend verpennt hat – aber die allgemeine Empörung war schon groß. Letztlich sind aber wohl die Regeln so, dass alle Firmen sie auszunutzen wissen (oder jeder bei seiner Steuererklärung…) – und wenn es Subventionen gibt oder irgendwie mit wenig Aufwand Geld zu verdienen ist – wer würde da nicht mitmachen? Man muß da wohl eher die Subventionspolitik verurteilen, die so was möglich macht. Wenn heute Deutschland Geld bietet und morgen Frankreich oder Rumänien – dann wird eben heute in Deutschland und morgen in Frankreich oder Rumänien ein Werk eröffnet.
Doch wie sieht es überhaupt bei anderen Firmen aus und was wären denn überhaupt die Alternativen? Ich kaufe nichts mehr von Firma A weil die Arbeitsplätze in Deutschland abbaut, stattdessen kaufe ich lieber bei Firma B, die noch nie für Arbeitsplätze in Deutschland gesorgt hat? Samsung hat auch mal eine (Fernseh-) Werk in Berlin dicht gemacht – wenn ich nicht irre. HTC oder Apple haben wohl keine Werke in Deutschland… Aber das führt jetzt zu weit.