Da ich gelegentlich mal gefragt werde, was man am PC und im Internet so beachten soll, habe ich mich mal ran gesetzt und folgenden kleinen Beitrag getippt. Ich bin da auch nicht der große Auskenner – Freunde und Bekannte fragen trotzdem. Um es vorneweg zu sagen: Anleitungen zu diesem Thema gibt es wie Sand am Meer – dies ist nur eine mehr…. Es schadet natürlich nicht, sich bei mehreren Quellen kundig zu machen. Ich habe hier versucht, Grundsätzliches ohne Fach-chinesisch zu erklären – ich hoffe, es klappt. Wer wirklich genug Ahnung hat, kann sich diesen Artikel hier sparen – oder mich verbessern, sollte ich zu sehr daneben liegen. Beim Schreiben habe ich allerdings gemerkt, dass ich hier vom Hundertsten zum Tausendsten komme, deshalb habe ich das Ganze in mehrere Teile aufgefächert. In den ersten Teilen versuch ich, bestimmte Bereiche abzuarbeiten, in den letzten Teilen werden dann zunehmend Zusammenhänge sichtbar – hoffe ich.
Auch wenn es öde ist, mal kurz Theorie zur Unterscheidung ein kluger Satz aus der Schule: unterschieden wird zwischen Datensicherheit und Datenschutz. Datensicherheit ist eigentlich recht simpel: die Daten sollen eben sicher sein – sicher vor Verlust und/oder Beschädigung. Wie bei einem normalen Fotoalbum: es soll nicht beschädigt werden, es soll nicht verloren gehen. Obwohl bei Computern bzw. digitalen Daten leicht für Datensicherheit gesorgt werden kann, denken viel erst daran, wenn es zu spät ist. Dabei wäre schon viel damit getan, alle paar Tage/alle 2 Wochen/einmal im Monat wichtige oder lieb gewonnene Daten z.B. auf eine externe Festplatte zu kopieren. (CD oder DVDs brennen dauert zu lange und selten passt alles auf eine Scheibe) Geht der Computer kaputt, sind die Daten auf der externen Festplatte noch vorhanden – selbst wenn die Daten der letzten 14 Tage fehlen sollten, ist das immer noch besser, als wenn alle Daten verloren wären. Manch einer wird jetzt noch ausführen: die externe Festplatte sollte woanders aufbewahrt werden, als der Computer, damit bei Brand oder Einbruch nicht beides beschädigt oder gestohlen wird. Völlig korrekt – aber vielen wäre schon allein mit einer externe Festplatte geholfen.
Was also machen? Am einfachsten in regelmäßigen Abständen seine Daten auf eine externe Festplatte kopieren.
Welche Daten sollen kopiert werden? – Die Daten, die einem lieb und teuer sind: Fotos, Musik, Videos, persönliche Dokumente wie wichtige Schreiben (Lebenslauf, Bewerbung, Kopien von Verträgen, Rechnungen, Steuererklärung…)
Wie sicher ich? – Die Ordner, die die Daten enthalten, am einfachsten auf die externe Festplatte kopieren.
Wo finde ich die Ordner? Wenn an dem Computer nicht selbst etwas geändert wurde, so liegen die Ordner wahrscheinlich unter C:\Dokumente und Einstellungen\Computer bzw. Kontoname\Eigene Dateien… (hier also der Name des Computers oder des Kontos, mit dem man angemeldet ist). Standardmäßig werden Dateien in den entsprechenden Ordnern gespeichert: Bilder in “Eigene Bilder”, Videos in “Eigene Videos”, Briefe/Tabellen in “Eigene Dokumente” usw… Diese Ordner (oder den gesamten Ordner “Eigenen Dateien” – dabei sind aber Fehlermeldungen möglich) einfach kopieren. Außerdem noch den Ordner “öffentliche Dateien” mit den entsprechenden Unterordnern “Musik”, “Bilder” usw… Außerdem natürlich alle Ordner sichern, in welchen man außerdem noch wichtige Dateien abgespeichert hat.
Wenn gefragt wird, ob bestehende Daten überschrieben werden sollen: in diese Richtung (Computer –> externe Festplatte) sollen sie – also “ja”. Dafür genügt der Windows Explorer, meiner Meinung nach komfortabler geht es mit Dateimanagern wie FreeCommander oder Total Commander. Es gibt auch unzählige Programme, die das automatisieren können, also ältere oder auf dem Computer gelöschte Daten auf der externen Festplatte automatisch löschen, Dateien vergleichen usw. Genannt seien hier mal Backup Slave und Dirsync, beide für Privatanwender kostenlos. Oft liegen externen Festplatten oder Speichersticks auch solche Programme bei. Bitte aber erst mit einem Testordner probieren, um sich in das jeweilige Programm einzuarbeiten!
Wichtig: keine Ordner kopieren, die eine kleinen Pfeil im Symbol haben – das sind nur Verknüpfungen, die “zeigen” lediglich auf den richtigen Ordner (meist auf den Desktop vorhanden). Sollte also nach 2 Sekunden alles kopiert sein – dann stimmt was nicht. Wäre nicht das erste Mal, dass Verknüpfungen gebrannt oder kopiert werden… ;-) Also wenigstens den Explorer benutzen und schön schauen, wo welche Ordner liegen…
Man kann das Ganze ja wie erwähnt automatisieren – es gibt genügend (auch kostenlose) Programme (z.B. die oben genannten), die eine automatische Sicherung (“Backup”) ermöglichen – zeitgesteuert oder z.B. immer beim Verbinden mit der externen Festplatte. Für persönliche Dokumente, wichtige Kopien usw. bietet es sich u.U. auch an, diese Daten (verschlüsselt!!) zusätzlich “in der Cloud” (im Internet) abzulegen. Ich denke da z.B. an Kopien von Dokumenten oder Urkunden, Bewerbungsschreiben, Abschlüssen o.ä. – allerdings sind solche Kopien rechtlich oft nicht gültig. Ich halte aber eine Kopie immer noch für besser, als keine Kopie (nur persönliche Meinung, zum Glück noch nicht verwenden müssen). Anbieten würden sich diverse, kostenlose Speicher, Microsofts Skydrive Microsofts Onedrive, die Telekom Cloud (für Telekom-Kunden kostenlos) Dropbox, Stratos HiDrive (kostenlos bis 30 GB) u.a. Die Bedienung und Leistungsmerkmale unterscheiden sich natürlich von Anbieter zu Anbieter.
Manch ein “Profi wird jetzt müde lächeln – falls er bis hier gekommen ist. Da werden jetzt Stichworte fallen wie “Raid-System” aufbauen, Home-Server einrichten oder ein NAS – aber wie eingangs erwähnt, sollte es um einfache Möglichkeiten gehen. Und während ein ständig laufendes NAS und /oder Home-Server bei einer Überspannung (Blitzeinschlag) genau so geschädigt werden können, wie der Computer selbst, liegt die externe Festplatte im Schrank und bekommt vom Gewitter nichts mit. Die einfachsten Mittel müssen nicht die schlechtesten sein. Für viele, die mal eine defekte Festplatte hatten, wäre es schon gut genug gewesen, sie hätten wenigstens überhaupt eine Sicherung gehabt – aber da kommt man oft erst drauf, wenn es zu spät ist.
Übrigens: (versehentlich) gelöschte Dateien lassen sich natürlich aus dem Papierkorb wieder herstellen. Aber auch, wenn der Papierkorb geleert wurde, sind die Dateien noch auf der Festplatte – sie haben lediglich die Kennzeichnung, dass sie überschrieben werden können – noch sind sie also zu retten. Am allerbesten von einem anderen PC aus oder in dem der betroffenen Computer mittels eines “Notsystems” (Linux, Win PE, Knoppix) von USB-Stick oder CD gebootet wird. Das verhindert, dass die Dateien gerade beim Rettungsversuch überschrieben werden. Zu Rettung benutzt man dann Tools wie Recuva oder Photorec u.ä. – klappt es mit dem einen Tool nicht, versucht man es mit dem nächsten. Das funktioniert auch mit versehentlich gelöschten oder formatierten Speicherkarten aus Digitalkameras u.ä.
Im nächsten Teil geht es dann ein wenig um Ungeziefer auf dem PC – also Viren, Würmer und Trojaner und was man da (vorher) tun kann. außerdem wird das Thema Router leicht angeschnitten – falls ich nicht nochmal alle Entwürfe über den Haufen werfe… ;-)
PC und Internet Teil 2: Virenschutz und Router
PC und Internet Teil 3: keine Anonymität im Internet
PC und Internet Teil 4: Datenschutz und online-Fallen 1
PC und Internet Teil 5: Datenschutz und online-Fallen 2
PC und Internet Teil 6: soziale Netzwerke
oder: PC und Internet Teile 1 – 6 zum Download