hier mal ein kleiner Beitrag aus der Rubrik “könnte nützlich sein und alle Links an einem Platz”… Vor einer Zeit hatte ich an meiner Wolf Therme Störung 61 anzustehen (übrigens eine CGB 20) . Damit lief die Therme dann nicht weiter. Mittels Reset-Taste lief die Therme meist wieder normal – für Stunden oder wenige Tage. Ein Dauerzustand war das natürlich nicht. Laut Bedienungsanleitung des DWT (sozusagen das Steuerteil) deutet dieser Fehler auf einen Stau im Abgassystem. Das war aber i.O. Ich stieß dann im Haustechnik-Forum auf einen passenden Beitrag. Dort war als Fehler aber immer vom “Ionisationsstrom” die Rede obwohl es auch hier um Fehler 61 ging.
Etwas merkwürdig war es also schon. Die Lösung war aber recht simpel: In der Bedienungsanleitung der Steuerung (in meinem Fall ein Bedienmodul BM) wird Störung 61 mit Stau im Abgassystem übersetzt, in der Anleitung der Therme selbst (die mir nicht vorlag) bedeutet Störung 61 Probleme mit dem Ionisationsstrom. Und was stimmt nun? Lt. Hersteller Wolf stimmt beides… je nachdem, welche Anleitung man hat oder nutzt kommt man u.U. aber auf die falsche Fährte. Wenn das Problem tatsächlich mit dem Ionisationsstrom zu tun hat, empfehle ich das oben verlinkte Forum – der Thread ist recht kurz.
Es wurde also eine unplanmäßige Wartung vorgenommen. Der Brennraum war zwar noch sauber, die Elektrode zur Überwachung des Ionisationsstroms war aber doch etwas verdreckt – bei bisherigen Wartungen wurde sie auch oft ignoriert. Putzen der Elektrode wäre wahrscheinlich durchaus eine Alternative. Da im Wartungsset (lt. Hersteller Nr. 2745709) aber auch eine neue Elektrode enthalten war, wurde sie kurzerhand ausgetauscht. Um allen Eventualitäten vorzubeugen wurde der Deckel und der obere Rand der Brennkammer ordentlich geputzt und von einem Massekabel zu einem bereits vorhanden Gewindeloch eine zusätzliche Verbindung geschaffen. Seitdem sind die Probleme behoben.
[KORREKTUR] hier habe ich geirrt, die Fehler kamen wieder – auch nach der letzten Wartung. Also den oben verlinkten Thread aus dem Forum nochmal durchgelesen. Und dann fiel mir auf: Brenner! Ich habe den oberen Rand der Brennkammer gesäubert und dort eine zusätzliche Masseverbindung angebracht (s. unten) – Es geht aber um den Brenner!
Der Ionisationsstrom fließt von der der entsprechende Elektrode (grüner Pfeil im Foto) über die Flamme zum Brenner. Der Brenner ist nur dieses “löchrige” Rohr, das wird nur im Deckel des Brennerraumes eingehangen. Die Kontaktfläche Brenner – Deckel (jeweils der rote Pfeil in den folgenden 2 Fotos) ist der kritische Punkt. Diese Stellen hatte ich nie wirklich gesäubert.
Also vom Deckel vorsichtig das Teil mit dem Gebläse gelöst (Bajonett-Verschluss). Achtung, das Sicherungsblech (blauer Pfeil) muss dabei angehoben werden. Gut aufpassen: die Isolierung im Deckel ist sehr empfindlich und zerbricht leicht. Beim Entnehmen des Brenners und beim Reinigen ist hier Vorsicht geboten!
Diesmal habe ich hier eine Weile mit Reinigungvlies/Schleifpapier geschmirgelt, um die Flächen möglichst sauber zu bekommen. Anschließend ein wenig WD-40 drauf, Brennerrohr eingesetzt und gut.
Vor dem Reinigen floss hier bei max. Heizleistung ein Strom von ca. 4 µA (Gleichstrom) Nach dem Reinigen konnte ich einen Ionisationsstrom von 18 µA messen. Gemessen habe ich mit einem recht billigen Baumarkt-Messgerät im 2 mA -Bereich. Überprüft mit einem höherwertigem Gerät – bei Gleichstrom gab es hier praktisch keinen Unterschied.
Therme “tunen”?
Bei meiner Suche im Netz nach Wolf Therme Störung 61 stieß ich auch auf andere recht interessante Beiträge und ich habe mich auch mal näher mit den Bedienungsanleitungen beschäftigt. Unbedingt nötig war das nicht, bisher tat die Therme ja einfach so ihren Dienst. Trotzdem bin ich dann darauf gestoßen, dass zumindest lt Hersteller-Angabe meine Therme eigentlich etwas falsch eingestellt war. So lag die Heizkurve doch ein ganzes Stück über den für meine Verhältnisse empfohlenen Wert u.a.
Im Netz fand ich dann z.B. diesen Beitrag, in dem erläutert wird, wie man die Therme evtl besser einstellt. Möglicher Weise wurden mittlerweile einige Parameter auch schon grundsätzlich vom Hersteller geändert. Bei meinem älteren Baujahr waren die Parameter aber doch so (ungünstig?) eingestellt wie in dem verlinkten Beitrag beschrieben. Ob die Tipps da wirklich helfen? Kann ich noch nicht sagen, zumindest klingen sie für mich weitestgehend plausibel, meine Nutzung sieht aber ein wenig anders aus als dort beschrieben.
Der Haken an dem Beitrag: um alle dort genannten Parameter verstellen zu können, benötigt man ein Bedienmodul BM.
Mit der oft verbauten Steuerung DWT kommt man nicht an alle in dem verlinkten Beitrag genannten Parameter. Auch die Abkürzungen in den Anleitungen sind nicht identisch, beim BM heißt es HG xy (für Heizgerät?) bei AWT und evtl DWT heißt es GB xy , die Zahlen hinter der Buchstabenkombination stimmen wieder überein (s. Anleitung der Therme Seite 26).
Im verlinkten Beitrag geht es im Grunde darum, die Therme mit relativ wenig Leistung, dafür aber möglichst lange durchgehend laufen zu lassen. Dafür wird die minimal mögliche Leistung mit Hilfe der minimal möglichen Lüfterdrehzahl weiter heruntergedreht. Zusätzlich werden andere Parameter (Wartezeit nach letztem Brenner-Aus u.a.) verstellt.
Nachtrag von Januar 2020 zum Kommentar:
Hallo miteinander,
Fehler 61. Es scheint durchaus keinseltenes Phänomen zu sein.
Im Laufe der Jahre habe ich viel gelernt. Die Lösung zu Fehler nach Jahren der Frustration, Kennenlernen verschiedener „Fachleute“, oft getauschten Komponenten. Dabei hat die die Fluktuation der Ionisationselektrode den Hauptpreis verdient. Traurig, dass es keine echten oder nur wenige Fachleute gibt, die für die Sache brennen.
Um es für die Menschen mit Fehler 61 zu machen lautet mein Fazit folgendermaßen;
Den Deckel der Brennkammer, die Verbindung Deckel zu Brennkammer gründlich reinigen, dann ist alles fein. Für die anderen Fachleute unter Umständen ein Handout bereithalten.
Danke für Deine Anmerkungen! Wie im Beitrag erwähnt, hatte ich so manchen Tipp aus dem Netz missverstanden bzw an der Therme nicht die richtige Stelle gefunden. Seitdem ich aber das „Teesieb“ und vor allem dessen Auflagefläche im Deckel der Brennkammer ordentlich putze, ist der Fehler nicht mehr aufgetreten. Eine Möglichkeit zu kontrollieren, ob dort der Fehler liegt: Kabel zur Ionisationselektrode abmachen und mit einem Strommesser/Amperemeter Verbund, anderen Anschluss des Messgerätes an die Ionisationselektrode anschließen und Heizung im Schornsteinfegernodus starten. Es sollten ca. 6-14 Mikro-Ampere fließen ( 0,006-0,014 mA) – diesen Bereich können aber nicht viel Geräte messen und man sollte schon wissen, was man tut. Also nicht nachmachen!
Hallo,
ich habe in Ihrem Forum – nach einigen vergeblichen Einsätzen von sogenannten Experten – die Lösung für den Flammenausfall gelesen und hoffentlich gefunden.
Ich selbst bin dann so vorgegangen (wie beschrieben und bebildert) und habe die entsprechenden Stellen mittels eines Dremels blank geschliffen. Neue Brennerdichtung, alles zusammen gebaut , Start und läuft !!!
Hoffentlich auf Dauer….
Herzlichen Dank dafür.
Freundliche Grüße
Hi,
wenn Du mich fragst, mit ziemlicher Sicherheit.
Wenn Ihr wüsstet, wie lange ich an diesem Ding verzweifelt hing…. darüber hinaus noch so sehr viele andere, die exakt die gleichen Schwierigkeiten haben.
Scheinbar ist dies Wolf so direkt nicht bekannt… ich bin sicher, dass man auf irgendeine sinnvolle Weise (Homepage) Ihre Kunden sonst informiert hätte. Allen voran die Vertragspartner.
Habe provisorisch ein Kabel, ähnlich wie bei dir, verlegt, (ohne Klemmen, nur mit dem Draht umwickelt) hatte dann eine Woche keine Störung mehr. Dann fing das Spiel von vorne an. Habe jetzt das Kabel exakt so verlegt wie auf dem Bild ersichtlich. Jetzt heißt es abwarten. Sollte das auch nicht funktionieren, habe ich noch einen Tipp bekommen das Massekabel direkt in den Anschluss Kasten unterhalb zu Verlegen. Ich werden anschließend wieder berichten.
Schöne Grüße
Thomas
Danke für die Rückmeldung!
Wartungsarbeiten sollen ja grundsätzlich nur von einem Fachmann durchgeführt werden. Falls Du einen kennst, der das Gas absperren kann und in der Therme dann das Gasrohr abschraubt, links am Rohr das Sicherungsblech entfernt, die Brennkammer nach oben drückt und herausschwenkt, Anschließend die Spangen des Brennkmmerdeckel löst und diesen abhebt, dann könnte dieser Fachmann die Elektroden / Fühler im Deckel mit feinem Sandpapier vorsichtig blank putzen bzw. die gröbsten Ablagerungen entfernen.
Es gibt von Wolf eigentlich auch eine recht gute Wartungsableitung, wo für den Fachmann alle(?) Schritte, zum großen Teil mit Fotos, beschrieben sind. (Das putzen der Elektroden eher weniger, kann man ja neue kaufen)
Die Anleitungen gibt es online bei Wolf – falls der Fachmann noch einen Blick hineinwerfen will.
Hallo Dischue,
sehr guter Artikel, Danke dafür. Bei uns taucht die Störung 61 in letzter Zeit, trotz Service, öfters auf. Könntest du evt. Genauer beschreiben mit welchem Kabel du wo genau den Masseschluss erzeugt hast. Foto wäre auch Klasse.
Vielen Dank und Schöne Grüße
Thomas
Hallo Thomas!
Ob die zusätzliche Masseverbindung wirklich das Problem löste, wage ich zu bezweifeln. Eher vermute ich einen verschmutzen „Sensor“ für den Ionisationsstrom. Möglicher Weise wurde dem bei der Wartung keine oder zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt… Foto folgt, wenn ich wieder zu Hause bin
So, ich nochmal. Ich habe mal ein Foto von der Masseverbindung gemacht, es ist die linke, gelb-grüne Schlaufe. Ist etwas lang geraten.
Was mir dabei auffiel: ich hatte die Front der Therme geöffnet um das Foto zu machen, die Therme war nicht ausgeschaltet. Anschließend stellte ich fest, dass eine Störungsmeldung anstand. Reine Spekulation: irgendwelche Sensoren bemerken die Öffnung und bringen die Fehlermeldung.? Ich nehme an, dass der Deckel nicht umsonst dicht abschließt und nur ein dünner Schlauch nach unten aus dem Gehäuse führt ( natürlich neben der Frischluftzufuhr via Schornstein) – zumindest ist nach Quittieren die Fehlermeldung bisher nicht mehr aufgetreten.