dischues Blog und der Datenschutz

…das ist mal echt ein trockenes Thema. Warum das Ganze? Zum 25. Mai (heute!!!) tritt eine neue europäische Datenschutzverordnung  (DSGVO) in Kraft. Eigentlich müßte das so ziemlich jeder Internetnutzer bereits mitbekommen haben. In der letzten Zeit gab es entsprechende Mitteilungen aller großen Internet-Dienste: Facebook, Google, Twitter – alle wiesen auf die demnächst in Kraft tretende Datschutzverordnung hin und paßten in diesem Zusammenhang ihre jeweilige Datenschutzerklärung an. Und was haben jetzt dischues blog und der Datenschutz miteinander zu tun

Nun, ich hatte mich sozusagen in Abhängigkeit von Google begeben. Das war auch in meiner alten Datenschutzerklärung nachzulesen. Genauer gesagt nutzte ich für diesen Blog Google Analytics. Was macht Google Analytics? Es zählt die Besucher und Seitenzugriffe für diesen Blog. Außerdem kann es anzeigen, wie lange eine Seite besucht wurde, aus welchem Land die Besucher kommen u.ä. Auf den Rechner der Besucher wird dafür auch ein Cookie gesetzt. 

Ist das schlimm? Das kann ich nicht wirklich beantworten. Mit der Zeit sammeln sich auf einem Rechner unzählige Cookies an – und Google kann anhand derer auch Nutzer nachverfolgen. So wurden jemanden, der irgendwo nach Turnschuhen suchte auf dischues Blog in der Werbung dann Turnschuhe angezeigt. Jemandem, der Reifen suchte eben Reifen. Neben Google Analytics hatte ich bis vor kurzem auch Google Adsense in Betrieb. Damit ließ ich hier etwas Werbung schalten. Der Plan war ja, mit diesem Blog mal Millionen zu verdienen :-) .  Zu der Zeit als Windows 8 heraus kam, hatte ich wegen meiner Artikel dazu sogar eine kleine Ausschüttung von Google Adsense. Ohne allzu konkret zu werden: es waren weit unter 100€ die ich in einem Zeitraum von ca. 1 Jahr eingenommen habe. Das ist jetzt ca. 3 Jahre her. Seit dem wurde keine weitere Auszahlung fällig. Zum Vergleich: die Kosten für des Hosting dieses Blogs betragen jährlich ca. 70€

Vor einiger Zeit bin ich dann mal selbst als Besucher auf diese meine Seite gesurft und habe mich irgendwann gewundert, warum ich keine Werbung sehe. Und irgendwann fiel es mir auf: ich surfe selbst mit Ad-Blocker durch die Gegend, belästige andere aber mit Werbung, die mir nicht mal die Serverkosten finanziert – also weg damit. Vielleicht probiere ich irgendwann mal Affiliate Links o.ä.

Und nun? Es waren halt einige Änderungen nötig. Da wäre zum einen der Cookie-Hinweis, wenn man diese Zeit zum ersten Mal oder erneut nach dem Löschen aller Cookie besucht. Dann wäre da noch die Datenschutzerklärung, die spätestens ab 25. Mai 2018 nicht fehlen darf. Wenn ich Google Anayltics weiter nutzen würde, müßte ich einen Vertrag mit Google schließen. Dazu 14 Seiten Vertragstext ausdrucken und an Googles Europa-Sitz nach Irland schicken. Ein Exemplar bekomme dann ich zurück.

Und was haben dischues Blog und der Datenschutz nun für ein Problem? Aus meiner Sicht keins. Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen schon immer die mir möglichen Einstellungen bei Google Anlytics so restriktiv wie möglich eingestellt. So habe ich die Einstellunge so vorgenommen, dass z.B. die IP’s anonymisiert und Do not Track respektiert wird u.ä. Persönliche Daten sammle ich nur, wenn hier jemand kommentiert oder das Kontakformular nutzt. Die dabei eingegebene Email-Adresse wird hier eine Zeitlang gespeichert. Nach wie vor lasse ich die IP anonymisieren.

Jetzt muss ich den Lesern hier mitteilen, dass ich Daten speichere. Gut, dass oft die IP gespeichert wird, ist evtl nicht jedem klar. Obwohl man etwa alle 24 Stunden eine neue IP von seinem Internetanbieter erhält, zählt diese zu den persönlichen Daten. Der Internetanbieter muss sie auch eine gewisse Zeit speichern und kann die jeweilige IP zu einem bestimmten Zeitpunkt auch einem Anschluss zuordnen. Man muss spätestens jetzt aber auch erklären, dass die bei Kommentaren oder Kontaktformularen eingegebenen Email-Adresse gespeichert wird. Wer hätte gedacht, dass man die Adresse speichern muss, wenn jemand an diese Adresse ein Antwort erwartet oder Infos über neue Kommentare oder Beiträge?

Der Postillon hat das Ganze mal hier ein wenig auf die Schippe genommen.

Mein Problem ist nur: als Einzelperson kann ich das doch gar nicht mehr überblicken. Wer hauptberuflich blogt hat evtl schon Beziehungen/Kontakte oder einen Anwalt an der Hand, der verschiedene Dinge für ihn überprüft. Große Firmen haben ihre Rechtsabteilung oder Firmenjuristen o.ä. Da es mit der Million bisher nicht geklappt hat, gehe ich noch ein wenig arbeiten. Ich habe gar nicht die Zeit, mich mit all den Regeln und Vorschriften zu beschäftigen und nicht das Geld um für so einen kleinen Blog einen Anwalt zu engagieren.

Also verwende ich für diesen Blog als Software WordPress und erweitere WordPress mittels Plugins um diverse Funktionen. Der Cookie-Hinweis wird mittels Plugin realisiert,  Diashows oder Kontaktformular und vieles mehr ebenfalls. Es wäre vermessen zu behaupten, dass ich komplett kontrollieren kann, was hier im Hintergrund passiert. Ich kann mir die Beschreibung der Plugins durchlesen und einige Sachen überprüfen – das war es.

Im Zuge der anstehenden Änderungen ist viel davon die Rede, dass das die Abmahnindustrie auf den Plan rufen könnte. Bei Fehlern in der Datenschutzerklärung u.ä. könnten die entspr. Anwälte also wieder massenhaft Abmahnungen an Webseitenbetreiber verschicken. Diese Kanzleien sind wahrscheinlich die Einzigen, die sich die Datenschutzerklärungen wirklich durchlesen. Ich gestehe, dass ich das selbst bisher nahezu nicht gemacht habe.

Um also möglichst wenig Ärger zu bekommen, habe ich jetzt Google Analytics von diesem Blog entfernt und die Property gelöscht. Gleiches gilt für Google Maps – hier nutze ich jetzt Open Street Map. Ein paar Beiträge, in denen eine Google Maps – Karte eingebunden war könnten jetzt also Fehler aufweisen da noch nicht alles umgestellt ist. Die Werbeblöcke sind ebenfalls abgestellt. Den Vertrag habe ich trotzdem an Google geschickt, ich kann nicht ausschließen, dass ich das irgendwann mal wieder verwende. Der Vertrag hängt nicht an der (gelöschten) Property (Webseite/Blog) sondern am Google Analytics-Konto.

Zur Erfassung von Besuchern nutze ich jetzt Statify – wieder ein Plugin das (angeblich) der neuen Datenschutzverordnung entspricht und nicht mal Cookies verwendet. Die Datenschutzerklärung ist – wie bei vielen – auch mehr oder weniger automatisch erstellt. Dazu gibt es im Netz ein paar Seiten, die das nach Angaben, was man verwendet, übernehmen.

Über dischue

"Chef" dieses Blog-chens hier und momentan fast einziger Verfasser der Artikel auf diesen Seiten, fleißiger Internetnutzer und für technische Spielereien aller Art zu haben... ;-)

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