Der leidige Anbieterwechsel bei den Nebenkosten

Alle Jahre wieder erfolgt bei mir der der leidige Anbieterwechsel bei Strom und Gas. Es ist schon paradox: Wenn ich ein unbequemer Kunde bin, ständig den Anbieter wechsle und damit auch Kosten verursache (Kundenkonto einrichten, beim alten Anbieter abmelden, Zählerstand anfordern), dann werde ich belohnt. Da gibt es den Neukundenbonus, den Wechselbonus, Rabatte u.ä. Einen Treuebonus scheint es auf diesem Gebiet nicht zu geben.

Wenn man also kein Geld verschenken möchte, muß man fast zwangsläufig regelmäßig den Anbieter wechseln. In unserem Fall macht das beim Gas eine Ersparnis von ca. 200 € im Jahr. Genauer natürlich: im ersten Jahr. Im folgenden Jahr fallen Rabatte und Bonus weg und es wird teuerer – also wieder wechseln…

Technisch gesehen ist dieser leidige Anbieterwechsel einfach nur Blödsinn. Ich bin jetzt zu einem Anbieter aus Bayern gewechselt. Technisch gesehen kommt das Gas aber weiter von der EWE bzw. aus irgendeiner Gasleitung oder einem Speicher hier in der Gegend. Ähnlich beim Strom. Egal, wo hin man wechselt, der Strom kommt immer noch da her, wo er die letzten Jahre her kam. Es wird da nichts umgestellt, umgeleitet oder umgeschaltet. Alles andere sind nur Verrechnungen der Anbieter untereinander. Geht der Wechsel bei Gas oder Strom schief, passiert technisch eigentlich nichts. Man rutscht höchstens in den Grundtarif des örtlichen Versorgers. Das ist in der Regel der teuerste Tarif aber auch der mit der kürzestens Kündigungsfrist.

Ein wenig anders ist es bei Telefon und Internet. Dieser leidige Anbieterwechsel ist mit der Portierung der Rufnummer verbunden oder es wird eine neue vergeben. Die Datenpakete müssen zum richtigen Empfänger/Kunden geleitet werden. Der, der nach Restaurants in der Umgebung suchte, sollte auch die Ergebnisse dazu bekommen und kein Strickmuster. Anders als bei Strom oder Gas sind bei (IP-) Telefonie und Internet die einzelnen Datenpakete mit einer Zieladresse versehen.

Anders ausgedrückt: bei Telefonie und Internet kann man schon in der “Zentrale” Fehler machen. An allen Zwischenstationen auf dem Weg zum Kunden  (an den Backbones,  “Verteilerkästen” DSLAM usw) kann man irgendwas verbiegen oder blockieren. Das führt dann zu Problemen. Bei Strom oder Gas kann man nur von der Versorgung abgeschnitten werden, wenn direkt am/im Haus der Zugang abgesperrt wird. Im Normalfall passiert das nur, wenn man mit der Zahlung im Rückstand ist o.ä. Das soll jetzt keine Panikmache  sein oder vorm Wechsel des Telefonanbieter abschrecken. Es soll, sehr vereinfacht, nur die Unterschiede erklären….

Also Vergleichsportal der persönlichen Wahl angeworfen, nach dem günstigsten Anbieter geschaut und schnell gewechselt. Nicht vergessen: Termin für den nächsten Wechsel schon im Kalender vermerken. Wenn ich da 2019 nicht aufpasse, verlängert sich der Vertrag in meinem Fall um 12 Monate – zu schlechteren Konditionen.

Ich würde auch gern einen preisgünstigeren Internetanbieter wählen. Allerding können hier alle bis auf DNS.net nur max 6 Mbit/s liefern. Nur DNS.net kann durch eigene Glasfaserleitungen 25 – 100Mbit/s in meiner Wohngegend liefern. Wie gesagt – bei Strom und Gas ändert sich technisch im Grunde garnichts.

Zu guter letzt ist auch noch eine Regulierungsbehörde vorhanden, die den nicht wirklich vorhandenen Wettberwerb bei Strom und Gas (und Telefon – da aber technisch eben anders) überwachen bzw regulieren soll.

Über dischue

"Chef" dieses Blog-chens hier und momentan fast einziger Verfasser der Artikel auf diesen Seiten, fleißiger Internetnutzer und für technische Spielereien aller Art zu haben... ;-)

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