ohne mich in juristische oder technische Details zu verstricken kurz soviel:
Eigentlich sollte ein schneller Internetzugang via DSL so normal und selbstverständlich sein oder werden wie die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser. Dafür sollten die Telekommunikationsunternehmen verpflichtet werden, Breitbandzugänge (Kabel, DSL) zu errichten, bisher nicht- oder unterversorgte Gebiete anzuschließen. So wollte Deutschland im internationalen Vergleich der Versorgung mit schnellem Internet aufholen – andere Länder bzw. Regionen (Skandinavien, Asien) sind wesentlich besser versorgt, als Deutschland.
Die betreffenden Firmen fanden diese Ideen (natürlich) nicht so toll – würde dies doch darauf hinaus laufen, jedes kleine Dorf, jede Ansammlung von Häusern oder jedes Gehöft anzuschließen. Gerade in den dünner besiedelten Gegenden wäre das natürlich ein erheblicher Aufwand: etliche Kilometer Kabel für 3Häuser? Dann wurde LTE marktreif, eine Arte “schnellerer Internet-Funk”. Damit wäre das Kabelziehen entfallen – “nur” einen Mast stellen und viele Häuser könnten versorgt werden. Kein Kabel vergraben o.ä. Nachteil dieser Methode: bei normalem DSL erhält man ab ca. 25 € Telefonanschluß + Internetflat, eine echte Flat – Downloaden aus dem Internet bis die Leitung glüht. Bei LTE ist das anders: es ist teurer und ab einer bestimmten Datenmenge wird auch noch die Geschwindigkeit gedrosselt! Hinzu kommt: je mehr Leute LTE nutzen, um so mehr bricht die Nutzbare Geschwindigkeit/Bandbreite je Abnehmer zusammen. Im Vergleich zu DSL also ein schlechter Handel. trotzdem wäre man mancherorts darüber noch froh.
Jetzt sieht es diesem Heise-Artikel nach so aus, als ob diese Verpflichtung der Telekombrache zur Schaffung von schnellen Internetzugängen vom Tisch ist. Gut für die Firmen, schlecht für die Kunden. Es ist beileibe nicht so, dass nur im dünnbesiedelten MecPom oder in den Bergen DSL fehlt. Selbst paar Kilometer von Berlin entfernt hat man u.U. kaum mehr als doppeltes ISDN-Tempo. Es genügt schon, wenn die Ortschaft zu weit vom nächsten Knoten entfernt ist oder mal modernes Glasfaserkabel verlegt wurde – dann läßt sich DSL nur mit teuren Umsetzern/Wandlern realisieren. Manchen Gerüchten nach wurde zur Kosteneinsparung auch mal “dünneres” Kupferkabel verlegt – was ebenfalls nachteilig für schnelle Verbindungen ist.
Momentan sind somit die Firmen wohl fein raus. Den Betroffenen bleibt nur zu hoffen, dass der eigene Ort, die eigene Strasse trotzdem bald angeschlossen wird.