Ein gutes Jahr ist es mittlerweile her, dass uns aus China die Nachricht von einem neuartigen Virus erreichte. Es gab eine erste Welle im Frühjahr 2020, seit etwa November 21 sind wir in der zweiten Welle, im Lockdown. Fast 1 Jahr, vielleicht nicht genug, um sich daran zu gewöhnen, aber um Vorgänge zu optimieren, Abläufe zu überprüfen, Vorbereitungen zu treffen, Wege auszuloten – sollte man zumindest meinen.
Ich habe den Eindruck, dass man sich nicht so richtig abgesprochen hat. Da ist zum Einen, dass die einzelnen Länder sehr unterschiedlich reagieren. Zum Teil kann ich noch nachvollziehen, dass in einem dünnbesiedelten Bundesland andere Regeln herrschen, als in einer Großstadt. Wenn aber Berliner durch Brandenburg nach Polen fahren dürfen, Brandenburger selbst aber nicht – das ist schon irgendwie seltsam.
Wie es scheint, geht es jetzt wieder in die Notbetreuung – zumindest, was die Schule betrifft. Ich muss gestehen, wir sind in dem Sinne privilegiert, dass wir sie in Anspruch nehmen können – oder müssen, je nach Sichtweise. Einfach “normal” Geld verdienen, auch im härteren Lockdown. In manchen Ohren muss das wie Hohn klingen…
Eigentlich waren wir vorbereitet, irgendwie war absehbar, dass es so kommt. Die entsprechenden Unterlagen der Arbeitgeber hatten wir deshalb schon. Montag vor Weihnachten kam dann die Nachricht, dass es jetzt wirklich zur Notbetreung kommt. Um diese zu beantragen, darf aber ausschließlich der entsprechende Vordruck des Landkreises verwendet werden. Auch das war schnell erledigt: runterladen, ausfüllen an den Arbeitgeber mailen, der unterschreibt, mailt es zurück. Wir leiten es an die angegebene Adresse kita_notbetreuung@landkreismol.de weiter. Außerdem – wie auf der Website des Landkreises in der Notverordnung gefordert – an das staatliche Schulamt Frankfurt Oder.
Das haben wir natürlich genau so gemacht, das o.g. Formular einfach an “alle” Empfänger. Kurz darauf kam schon eine Antwort: die Mail an kita_notbetreuung@landkreismol.de konnte nicht zugestellt werden. Also neuer Versuch, Antwort vom Server: mail konnte nicht zugestellt werden. Also auf der Seite des Landrates eine andere Adresse gesucht und dort das Problem gemeldet. Antwort nach wenigen Stunden: da lief wirklich was schief, das ist jetzt behoben. Zumindest kommt jetzt keine Fehlermeldung mehr. Gut, sowas kann natürlich passieren, einmal einen falschen Haken gesetzt, falsch verlinkt – was auch immer. Es wurde ja schnell repariert.
Bevor das behoben war, kam übrigens eine Email vom Schulamt: man sei nicht zuständig, wir sollen uns an den Landkreis wenden. Wir antworteten, dass wir uns laut Landkreis aber (auch) an das Schulamt wenden sollen und verwiesen auf die oben verlinkte Notverordnung. Antwort vom Schulamt: das ist eine Fehlinformation…
Also was nun? Weiß der Landkreis nicht, was das Schulamt macht oder das Schulamt nicht, was der Landkreis macht? Oder sind nur die jeweiligen Mitarbeiter schlecht informiert? Das sind genau die Abläufe, die ich Eingangs meinte: gab es da keine Vorbereitung, keine Absprachen? Ich gebe zu, es kann Wichtigeres geben – aber einen vertrauenerweckenden Eindruck über die Zusammenarbeit der einzelnen Behörden macht das gerade nicht.
Wie es jetzt weiter geht – ich spekuliere mal: wir bekommen in den nächsten Tagen Post vom Landkreis, dass die Notbetreuung bewilligt ist. Da das Internet ja noch Neuland ist, vermute ich, dass uns diese Nachricht per Brief erreichen wird. Diesen müßten wir dann zur Schule bringen. Mit ein wenig Glück könnte das noch vor dem 04.01.2021 passieren. Schneller und einfacher wäre, wenn der Landkreis die Bewilligung direkt an die Schule mailt und uns nur in CC nimmt. Wir sind gespannt…
Immerhin gibt es jetzt die Schulcloud und ein paar Aufgaben sind dort vor Weihnachten auch schon gelandet. Die Klassenlehrerin hat seit September auch eine offizielle Mail-Adresse und muss für schulische Belange nicht mehr eine privat organisierte benutzen.