Zumindest vorerst ist das Ende der Surf Era wohl besiegelt. Die Schlagzeile ist nicht neu, es dürfte mittlerweile bekannt sein, dass sich die Stadtverordneten nicht weiter mit dem Thema beschäftigen werden. Ich hatte mir ja durch diese Beiträge und Überlegungen meine eigene Meinung gebildet und diese ist halt contra Surf Era. Gründe für mich sind einfach die (für Altlandsberg) gigantischen Ausmasse des Projektes, der Wasserverbrauch und die Mehrbelastung durch den Besucherandrang.
Um meine Soge
um den Wasserverbrauch zu verstehen, muss man einfach mal um den Bötz- und vor allem um den Straussee wandern und sich ansehen, wie dort der Wasserstand schon in den letzten Jahren zurückging.
Die Bürgerinitiative, die sich gegen die Surf Era aufstellte, ist schon wieder in Auflösung begriffen. Letztlich passierte das für mich doch alles so schnell, dass ich garnicht dazu kam, zwischenzeitlich noch etwas dazu zu schreiben.
Das Andere für die Surf Era sind, kann ich verstehen. Gerade dem Argument Steuereinnahmen für die Stadt und Arbeitsplätze habe ich kaum etwas entgegenzusetzen. Fraglich wäre vielleicht, wie viel die Stadt da tatsächlich einnehmen würde. So hat die Stadt, soweit mir bekannt, ungefähr jährliche Einnahmen von 30 Mio € im Jahr – trotz eines Großlagers in Seeberg. Die Ausgaben liegen in ähnlicher Größenordnung.
Ich gebe auch denen Recht, die der Meinung sind, die Jugend brauche in Altlandsberg einen Treffpunkt. Manche führten dafür dann auch gleich eine mögliche Surf Era an. Hier muss aber mal die Frage erlaubt sein, wo oder wie sich die Jugendlichen dort treffen sollen? Bei kolportierten Eintrittspreise zwischen angeblich 50 und 100 € würde es wohl nicht zu soviel Besuchen im Inneren der Halle kommen. Zum Vergleich: beim Wellenwerk Berlin, einer kleineren indoor-surf-Anlage direkt an der Altlandsberger Allee, kostet 1 Stunde surfen derzeit ca. 42 €. Genau das richtige für Jugendliche, um täglich dort reinzuschauen… Insofern sehe ich wirklich nicht, wie eine Surf Era Altlandsberg für die Jugend tatsächlich interessanter macht.
Anders wäre es vielleicht mit einem Schwimmbad – aber das müßte die Stadt eben selbst finanzieren (und subventionieren?) und wie das mit o.g. Einnahmen machbar sein soll, ist mir ein Rätsel.
Und das Jugendliche wegen einer Surf Era nicht wegziehen? Nun ja, das ist meiner Meinung nach wohl noch weiter hergeholt. Letztlich zieht man weg, weil es woanders die passende Arbeit gibt, Freund oder Freundin woanders wohnen u.ä. Das jemand bleibt, weil es hier eine Surf Era gibt – da muss man wahrscheinlich schon ein fanatischer Surfer sein – aber dann zieht man vielleicht auch gleich ans Meer.
In einigen Facebook-Gruppen ging die Diskussion pro oder contra Surf Era hoch her und es wurde wohl auch persönlich. Ein vernünftiger Austausch von Argumenten ist heute wohl kaum noch möglich, es wird oft gleich die große Keule rausgeholt. Die jeweils anderen haben ja keine Ahnung…. Die Einen wollen nur die Natur kaputt machen. Zumindest bei der Brache, die im Gespräch war, kaum vorstellbar, beim Wasserverbrauch schon eher. Die anderen sind “Extremdörfler”, die das halt nicht verstehen.
Zu letzterem könnte ich nur sagen: Altlandsberg ist eine Stadt und kein Dorf. Mit einer Gründung um 1230 ist Altlandsberg geringfügig älter als Berlin – wohin man ja ziehen kann, wenn es einem hier zu ruhig ist. Andererseits ist die Nähe zu Berlin ein Privileg unserer Gegend. Relative Ruhe und die Möglichkeit, in recht kurzer Zeit mitten in Berlin sein zu können. Dort kann man z.B. im Wellenwerk Berlin, ca. 20 km von hier, indoor-surfen.