Man kann ihm kaum entgehen, dem Hype um Social Networks – also Facebook & Co. Derzeit in aller Munde: Google+. also mache ich bei diesem Hype mal mit. Nur verstehen kann ich das nicht so ganz. Ok, ich habe ein Facebook-Konto – unter einem Fantasie-Namen, nur zum Ausprobieren. Was mache ich damit? Eigentlich nichts. Ich habe mich auch mal bei Twitter angemeldet, mittlerweile habe ich 6 oder 7 “Follower” (davon wollen 5 nur was verkaufen). Z.Z. komme ich in der Woche auf 2-3 Tweeds. Mülle ich eben die Timeline der 1-2 “echten” Follower nicht so zu. Wie viele solcher mehr oder weniger verwaister Accounts mag es geben – werde doch kaum die Einzigen haben…? Viele stellen Fotos online, berichten vom letzten Konzert oder der Urlaubsreise. Schaut man sich die Fotos auf Facebook wirklich öfter an, als die, die zu Hause auf der Festplatte verkümmern? Schauen sich ANDERE diese Fotos öfter an? Bilden Menschen, die den gleichen Musikgeschmack haben oder die gleichen YouTube-Videos toll finden wirklich ein “soziales Netzwerk”? Keine Ahnung…
Bei Google+ soll ja alles anders sein, besser, praktischer, leichter. Ein echter Facebook-Konkurrent und doch völlig anders. Das berichten jedenfalls die echten Blogger. Momentan hat ja nicht jeder Zugriff auf Google+, nur die “üblichen Verdächtigen” – also Leute, die im Internet zu Hause sind, Persönlichkeiten des Web 2.0 sozusagen.
Deshalb berichten jetzt Blogger in ihren Blogs, wie toll Google+ ist und wie anders. Das wird dann meist von Bloggern gelesen, kommentiert und verlinkt usw. Es wird diskutiert, was warum wofür besser ist. Die neuesten Meldungen und Screenshots werden schnellstens per Twitter verteilt – der Hype ist da, bevor ein “Normalo” überhaupt Zugriff auf Google+ hat. Wer nicht in der “Blogossphäre” zu Hause ist, versteht wohl kaum die ganzen Begriffe und Abkürzungen und worum es eigentlich geht. Hat sich hier eine Parallelgesellschaft entwickelt? Sind Facebook und Google+ wirklich so bedeutend und wichtig, wie die Internet-Profis glauben oder es der (realen) Welt glauben machen wollen? Oder feiern sich die “Internet-Aktivisten”, die “Generation Web” mit solchen Diskussionen nur selbst..? Für den Normal-User ist das wohl so einfach zu verstehen, wie eine Diskussion von Physikern über die Stringtheorie. Man muß also schon viel Zeit haben, um sich da einzulesen…
Wer kann denn den ganzen Möglichkeiten überhaupt noch folgen? Abgesehen von TV und Radio kann ich heute im Web nach Nachrichten suchen, RSS Feeds abonieren, kann Kurznachrichten via Twitter empfangen… zuviel Input!? Wie wird man dieser Informationsflut Herr? Wieviel von diesen Informationen sind überhaupt wichtig zwischen all den Werbenachrichten und nichtssagenden “tolles Bild, schau mal..” Helfen mehr (relevante) Infos wirklich, in irgendeiner Form bessere Entscheidungen zu treffen? Lt. diesem alten, kleinen Versuch wohl nicht. Es gab noch ähnliche Versuche – da finde ich die Links jetzt nicht.
Das Internet ist sicher toll, ich finde es (bzw. die Inhalte) oft besser, als das, was im TV kommt. Viele Sachen werden einfacher – aber man (ich) vertrödelt auch viel Zeit. Googles Suche oder Wikipedia sind wirklich eine feine Sache, viele Blogs und Foren auch. So kann man mittels Computer schnell oft Probleme lösen (die man ohne Computer nicht hätte… ;-) )
Nun gut, jetzt also Google+. Ob es wirklich so toll wird, muß man sehen. Vielleicht wird es für den Normal-User so interessant, wie für die Web-Profis – vielleicht weiß er auch nicht viel mehr damit anzufangen als dort genau das zu tun, was er auch auf Facebook macht, bei wer-kennt-wen und beim wem noch so alles. Wahrscheinlich ist es für den “Normalo” fast völlig egal, ob er die Fotos der letzten Party bei Facebook veröffentlicht oder bei Google+. Dem User kann das völlig gleichgültig sein, den betreffenden Unternehmen eher nicht. Ich werde wohl weiterhin meine Freunde besuchen, anrufen oder via Skype chatten, evtl. eine Email schreiben – völlig altmodisch also – und selbst das bekomme ich leider viel zu selten hin… Aber gut, evtl. bin ich auch bald bei Google+ habe dann eben je 1 Account, Benutzername und Passwort mehr – na und?