Immer wieder in den Medien sind die sozialen Netzwerke. Also Google +, Twitter, Studi VZ, Schüler VZ, Stayfriends und viele andere – und natürlich Facebook.
Ein soziales Netzwerk bzw. die Mitgliedschaft ist nicht automatisch schlecht – wie so oft, kommt es darauf an, was man daraus – oder besser damit oder darin macht. “Eigentlich” muß man hier “nur” aufpassen, was man erzählt – und wem man es erzählt. Sicher, das sind “Allgemeinplätze” – aber warum halten sich viele trotzdem nicht daran? Im “realen” Leben würde man seine Adresse nicht einfach einem Fremden geben oder Ihm persönliche Dinge erzählen – also sollte man das in sozialen Netzwerken eben auch nicht tun! Man sollte vielleicht auch nicht rumtönen: ich habe jetzt dieses und jenes Auto, diesen Fernseher und die Stereoanlage – das ist schon fast eine Einladung für Diebe, geradezu ein fertige Liste, was zu holen ist. Selbst wenn auf Facebook und Co eine Adresse nicht öffentlich ist – rauszukriegen ist sie in der Regel trotzdem. Wenn ich in den Urlaub fahre, hänge ich keinen Zettel an den Briefkasten: “Bin gerade nicht da” – also sollte ich das im Internet auch nicht verbreiten.Wenn ich Freunden und Bekannten mitteilen will, dass ich die nächsten Tage nicht da bin, dann kann ich anrufen oder eine Rundmail senden – oder im sozialen Netzwerk nur die informieren, die es angeht… oder doch lieber per Telefon.
Aber warum stehen Facebook und Co immer bzw. des öfteren in der Kritik? Weil man darüber eben nicht nur mit anderen Leuten in Kontakt bleiben kann sondern weil die Daten, Nachrichten die man schreibt u.ä. auch ausgewertet werden – nur weiß man eben nicht genau, wofür, was und wie lange es gespeichert wird. Spektakulär war der Fall eines Studenten aus Österreich: nach mehrmaliger Nachfrage erhielt er eine CD, deren Daten ausgedruckt über 1200 Seiten ergaben – selbst Daten, die er gelöscht zu haben glaubte. Einen groben Überblick bietet auch dieser heise-Artikel. Was machen Facebook oder Google mit den Daten? So genau weiß das eben keiner. Die Daten werden aber z.B. ausgewertet um “persönlich” zugeschnittene Werbung zu versenden. Wer also ständig den “Like”-Button von Facebook benutzt, der bekommt z.B. Werbung von Sachen, die er “liket”. Auch meinen Seiten hier kann man Beiträge “liken” bzw. den “empfehlen” Button drücken – allerdings muss man hier erst den kleinen Schalter daneben betätigen, vorher ist der Facebook-Button (bzw. Google+ oder Twitter) inaktiv. Über diese Schaltflächen und das Betätigen derselben können Google und Facebook verfolgen, welche Seiten man besucht. Diese Schaltflächen selbst funktionieren ja nur, wenn man eingeloggt ist bzw. muß man sich dann einloggen. So sehen dann nicht nur die Facebook-Freunde oder die Kreise bei Google+ was man mag oder empfiehlt – sondern auch Google und Facebook selbst. Hat man bei diesen dann noch ein wirklich ausführliches Profil angelegt, kriegen diese Dienste sehr schnell mit, dass sich Max Mustermann aus Musterstadt gern bei Elektronik-Märkten rumtreibt und diese und jene Artikel toll findet und was weiß ich noch alles – solange die bei Facebook gemachten Angaben echt sind. ;-) Selbst bei Leuten, die nicht bei Facebook sind, funktioniert das – nur dass Facebook dann nicht weiß, WER diese Seiten besucht, sondern “nur”, von welchem Rechner die Seiten aufgesucht werden. Das sollte aber eben auf meiner Seite hier und auf anderen, bei denen dieser Mechanismus eingesetzt wird, nicht passieren, da diese Buttons erst aktiviert werden, wenn der Schalter daneben betätigt wird. Eine andere Möglichkeit dieses Datensammeln zu verbieten, wäre der Einsatz von NoScript u.ä. Damit sind solche Buttons von Facebook, Twitter, Google.. erst mal völlig wirkungslos, egal wie sie auf der Seite untergebracht sind. Aber dazu in einem nächsten Beitrag mehr. In letzter Zeit ist eine Art Facebook-Trend zu beobachten – oder besser 2:
zum einen reißen die Diskussionen um den Datenschutz nicht ab, zum anderen bitten immer mehr Firmen auf Facebook darum, “geliket” zu werden. Manche Produkte und/oder Sonderaktionen werden nur noch über Facebook angeboten, oft kommt man z.B. nur an eine bestimmte Softwareversion, wenn man auch den “like-“-Button klickt. Manchmal hilft stattdessen auch das mehrmalige drücken der Tab-Taste (ganz linke Reihe auf der Tastatur, die Taste mit den 2 entgegengesetzten Pfeilen)
Ein anderes Problem der sozialen Netzwerke sind Bestandteile oder Möglichkeiten, “von aussen” bzw. mit anderen Tools darauf zuzugreifen. Erstmal ist das toll: es gibt da eine Facebook-App für iOS, für Android oder sonst was. Es gibt die Möglichkeit, andere Programme oder Dienste damit zu verknüpfen um etwas hochzuladen u.ä. Dazu muß man diesen Diensten den Zugriff auf das jeweilige Soziale Netzwerk einmal erlauben. Die meisten dieser Dienste dürften relativ problemlos sein – geht es oft “nur” darum, auch von Handy aus auf Twitter und Co zuzugreifen. Das Problem ist nur: man verliert den Überblick: 3 Programme probiert – allen mal den Zugriff erlaubt. Dann deinstalliert und vergessen – eine theoretische Zugriffsmöglichkeit könnte aber noch bestehen. Um das zu überprüfen, hat jemand diese kleine Seite gebaut. Die macht im Grunde nichts, als Links anzubieten, mit denen man direkt zu den entsprechenden Einstellungen von Facebook oder Google oder Twitter… kommt. Dort muß man sich evtl. noch mal anmelden und kann dann sehen, welche Programme (auch) Zugriff auf das jeweilige soziale Netz bzw. das eigene Profil in diesem Netz haben. Wenn man sicher ist, dass man das Programm bzw. den Dienst nicht (mehr) verwendet, kann man ihm einfach per klick die Berechtigung entziehen.
Was also tun mit sozialen Netzwerken?
- genau überlegen: brauche ich diese Netzwerke wirklich? wenn ja: welches? Oder genügt z.b. Skype?
- geben ich wirklich alle Daten (wahrheitsgemäß…) an oder lasse ich was weg?
- welche Einstellungsmöglichkeiten habe ich?
- muss ich immer eingeloggt sein oder sollte ich mich öfter mal ausloggen?
- was teile ich über das soziale Netzwerk wem mit? Es soll ja Möglichkeiten geben, dass auch nicht-Mitlgieder bzw. “Nicht-Freunde” z.B. für die Öffentlichkeit gesperrte Bilder trotzdem auf Facebook sehen können und technische Pannen passieren auch immer wieder…
- für o.g. Gewinnspiele oder Sonderaktionen könnte man sich ein Facebook-Konto zulegen, bei dem die persönlichen Daten… nicht so ganz richtig sind….. ;-) klappt natürlich nur, wenn es um herunterladbare Programme o.ä. handelt, nicht, wenn was nach Hause geschickt werden soll. Es gibt für die meisten Zwecke aber sehr gute kostenlose Programme – ohne was “liken” zu müssen.
- öfter mal die Einstellungen und Berechtigungen des jeweiligen Netzwerkes überprüfen
Ob jemand nun solche sozialen Netzwerke nutzt oder nicht, ist letztendlich natürlich Geschmackssache – wenn man sie aber nutzt, sollte man sich genau ansehen, was man einstellen kann, und genau überlegen, was man übers Internet wem mitteilt – und im Zweifel einfach mal nichts mitteilen. Wie im “realen Leben: Reden ist Silber – Schweigen ist Gold…..
PC und Internet Teil 1: Datensicherheit
PC und Internet Teil 2: Virenschutz und Router
PC und Internet Teil 3: keine Anonymität im Internet
PC und Internet Teil 4: Datenschutz und online-Fallen 1
PC und Internet Teil 5: Datenschutz und online-Fallen 2
oder: PC und Internet Teile 1 – 6 zum Download