Eigentlich habe ich ja irgendwie genug vom Thema Corona aber gerade in den letzten Wochen und Tagen kamen wir immer öfter damit in Berührung. Ob mit betroffenen Bekannten oder dem Brandenburger Impfchaos für Eltern oder Großeltern. Hier soll es um die Schilderung eines konkreten Falls und vor allem um die Corona-Tests in diesem Zusammenhang gehen. Der Fall ist mir persönlich bekannt, es ist also KEIN Hörensagen über 3 Ecken.
Es gibt ja die Meinung, dass zu viel getestet wird und dadurch zu viele COVID-19 Fälle gefunden werden, obwohl sie nur leicht oder gar symptomfrei verlaufen. Vielleicht wird aber auch zu wenig getestet und mögliche Übertragungswege nicht erkannt oder nachverfolgt?
Die Fakten sind kurz erzählt: Eine Familie bekam Dienstag Besuch. Eigentlich wollte eine Mutter nur ihr Kind vom Spielen abholen. Wie es aber so ist, hat man noch ein wenig geredet und einen Kaffee getrunken. Am nächsten Tag kam dann heraus, dass der Freund der Mutter Kontakt zu später nachgewiesenen COVID-19 Fällen hatte. Daher gab es für beide Corona-Tests. Diese waren positiv. Die Kinder im Haushalt wurden übrigens nicht getestet und gelten weiterhin wohl nicht als infiziert. Die Eltern wurden aufgefordert, zu Hause Masken zu tragen.
Da die Kinder nicht getestet wurden muss (bisher) natürlich niemand die Kontakte der Kinder nachverfolgen. Die Kinder waren bis zum Test der Eltern in der Schule und im Hort. Es kann aber halt nicht sein, was nicht sein darf. Wie verträgt sich das eigentlich mit den demnächst geplanten Selbsttests an der Schule?
Übrigens werden damit auch mögliche Kontaktpersonen in Schule oder Hort allein gelassen. So hat denn auch eine „betreuende Person“ aus diesen Einrichtungen darum gebeten, die Kinder möglichst „privat“ Corona-Tests zu unterziehen, da die Person doch gern wüßte, ob sie Kontakt zu einer positiven Person gehabt haben könnte.
Und die Familie die besucht wurde? Deren Mitglieder wurden als direkte Kontaktpersonen gegenüber dem Gesundheitsamt MOL angegeben (inkl.. Telefonnummer)und von der o.g. Mutter direkt informiert. Das Gesundheitsamt hat sich bis gestern, also 3 Tage nach positivem Ergebnis, noch nicht bei ihnen gemeldet. Somit sind sie offiziell eigentlich nicht in Quarantäne und können ihre Kinder morgen wieder in die Schule bringen?
Allerdings hat man sich freiwillig in Quarantäne begeben und sich selbst auch Corona-Tests (PCR) organisiert. Etwas überraschend war, dass die Ergebnisse dieser Tests scheinbar nur via Warn-App erhältlich waren. Alle waren übrigens negativ. Also morgen wieder zur Arbeit? Oder war der Test zu früh? Doch lieber aufs Gesundheitsamt warten? Wie lange sollte man warten bis man wieder seinem „Alltag“ nachgeht?
Anmerkung: Das Datum des Besuchs und der Tests habe ich zeitlich verschoben um Rückschlüsse auf die Betroffenen zu erschweren. Der zeitliche Ablauf und die angegebenen Fristen sind aber wie angegeben.
[UPDATE] Für die o.g. Kinder wurde von der Familie selbst ein PCR-Test veranlasst. Dieser war positiv, es stellte sich sogar raus, dass es sich ( bei allen in der Familie) um die Britische Variante B 1.1.7 handelt, die Kinder haben allerdings keine Symptome. Die Kinder waren bis letzte Woche, als die Eltern getestet wurden, in Schule bzw Hort in Altlandsberg. Wer garantiert jetzt eigentlich, dass (diese Variante) in der Gruppe/Klasse nicht längst verbreitet ist? Das Gesundheitsamt scheint das nicht zu interessieren. Ohne Symptome wird nicht getestet, wer nicht getestet ist, hat (offiziell) kein Covid-19…
[UPDATE 2] Bei den Kontaktpersonen der betroffenen Familie hat sich das Gesundheitsamt nach ca 5 Tagen gemeldet bzw. kamen per Mail und Tags darauf per Briefpost die offiziellen Anordnungen zur Quarantäne. Kurz vor Ende der Quarantäne hat sich bei mindestens einer Person das Gesundheitsamt nach dem Befinden erkundigt. EinePerson wies darauf hin, dass ihr Arbeitgeber einen Corona-Test (PCR) verlangt. Aussage des Mitarbeiters vom Amt: machen sie das über den Hausarzt. Der meinte allerdings; ohne Symptome kein Test. Später rief nochmal ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes an und teilte mit, dass man sich eine Bescheinigung für den Arzt (damit das Amt die Test-Kosten übernimmt) abholen kann – in Seelow….! Kurze Zeit später rief der Mitarbeiter nochmal an; Altlandsberg wäre vielleicht etwas weit von Seelow entfernt, man würde eine Testmöglichkeit in Rüdersdorf organisieren – so kam es dann auch.
[UPDATE 3] Bei der eigentlich betroffenen Familie wurde zunächst die Quarantäne verlängert, da noch Symptome vorhanden waren. Seit bei der Frau keine Symptome mehr auftreten, darf sie die Quarantäne verlassen, der Mann bleibt wg. Symptomen weiterhin in Quarantäne. Die Kinder bleiben in Quarantäne, weil sie ja später getestet wurden und die Quarantäne-Zeit ab PCR-Test gilt. Einen weiteren Corona-Test gab es nicht, warum auch, das würde ja Sinn machen und Sinn ist so ziemlich das Letzte was man hier noch erkennen kann. Das ist fast genau so idiotisch, wie die Einteilung der Klassen an der Stadtschule in 2 Gruppen. Eine Gruppe hat Unterricht, die andere (bei Anspruch) Notbetreuung. Ab ca. 12 Uhr treffen sicher beide Gruppen dann im Hort und sind dort in einer Gruppe… Bei der Mutter ist es also durchaus möglich – wenn auch rein spekulativ – das sie noch positiv ist. Aber die Quarantäne-Zeit ist eben um…